![Wortfest (2)]()
„Ka-mi-shi-bai - Ka-mi-shi-bai…“ - begleitet vom rhythmischen Klappern zahlreicher Holzklangstäbe kündigten die Veranstalterinnen des 2. Celler Wortfestes zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern, Eltern und Kindern am vergangenen Samstag auf dem Robert-Meyer-Platz den Beginn einer Aufführung im Stil des traditionellen japanischen Papiertheaters an. [nggallery id=1571]Die Klassen 2a und 2b der Blumläger Schule benutzten ein nostalgisches Kasperletheater als Rahmen für die im Unterricht entstandenen großen, farbigen Bilder, die ihren Lesevortrag eines Buches zum Thema „Freundschaft“ illustrierten. Kurz darauf zeigten Kinder der Klasse 1b mit ihrer Lehrerin Cindy Kirves, dass sie mit dem Tanzspiel „Simama kaa“ sogar Vokabeln einer afrikanischen Sprache leicht lernen können.Nebenan bot die VHS Celle Informationen über Lese- und Schreiblehrgänge an. „Buchstaben-Suppe“, Worte auswürfeln, Omas Geheimschrift in Sütterlin und Bilderrätsel lockten zahlreiche Interessentinnen und Interessenten aller Altersstufen an.Die Stadtbibliothek zeigte mehrsprachige Kinderbücher, die mit einem Spezialstift hörbar gemacht werden können, sodass sich der Klang einer anderen Sprache besonders gut erschließen lässt. Große Wortspiele verbanden Sprache und Bewegung miteinander. Neu in Deutschland eingetroffene Schülerinnen und Schüler der Altstädter Grundschule hatten das große „Vier-gewinnt-Spiel“ der Stadtbibliothek mit Buchstaben so präpariert, dass sich verschiedene Wörter aufbauen ließen und dieses Spiel bereits im Unterricht ihrer Sprachlernklasse begeistert ausprobiert. Ein paar Schritte weiter zeigte das DaZNet-Zentrum, wie aus alten Büchern und Wörtern dekorative Lesezeichen entstehen können.Informationen über die kurdische Sprache vermittelte ein Stand der Neustädter Schule in Form von Bilderbüchern und Sprachspielen.Dass Sprachförderung auch im Ganztagsbereich einer Schule spielerisch und attraktiv gestaltet werden kann, bewies der dicht umlagerte Tisch der Grundschule Wietze, an dem die Kinder nach Stichworten kleine Szenen mit Lego bauten. Durch diese Methode lassen sich zahlreiche Sprech- und auch Schreibanlässe schaffen.Die Kitas Neustädter Holz, Löwenzahn und Waldweg sorgten dafür, dass sich selbst die jüngsten Besucherinnen und Besucher als „Königin oder König von Celle“ wichtig und ernst genommen fühlten, als sie auf einem Thron Platz nahmen und im Interview ihre Meinung dazu äußerten, wie sie ihre Stadt gestalten würden. Partizipation und Mitsprache wurden auch durch „Hosentaschendialoge“ angeregt, indem aus kleinen Jeanshosentaschen Fragenfächer gezogen und mit den Kleinen philosophisch erörtert wurden.Auch der Stand des Jungen Theaters Celle war dicht umlagert: Hier wurde unsere Stadt Celle mit nur drei Worten umschrieben, was zu intensiven, angeregten Gesprächen führte.Das 2. Celler Wortfest, organisiert vom DaZNet-Zentrum Celle, zeigte an diesem sonnigen Samstag einen kleinen Ausschnitt aus dem breiten Spektrum, mit dem in dieser Stadt Sprache und Sprachen von verschiedenen Akteurinnen und Institutionen gebildet und gefördert werden. Mit etwa 500 Besucherinnen und Besuchern wurde dieses Fest rund um den Robert-Mayer-Platz sehr gut angenommen. Das rege Interesse der Kinder, aber auch der Erwachsenen und anwesenden Lehrerinnen und Lehrer lässt hoffen, dass die präsentierten Anregungen Eingang in Schule und Elternhäuser finden und so zu einem nachhaltigen Umgang mit Sprache führen.
Text/Fotos: Monika von Rosenzweig