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Ein jahrelanges Streitthema hat nun ein Ende gefunden. Das Alte Rathaus in Celle kann nun endlich wieder umfahren werden. Brisant: Der Beschluss wurde im Ortsrat gegen den Willen von Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende gefasst. Es war eins seiner politischen Ziele, den Markt und die Stechbahn in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Seit August 2011 war diese für den Verkehr gesperrt - nun ist sie wieder frei.
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Diesen Kompromiss hatte er seinerzeit dem Rat nur abgerungen, wenn in der Folge die Plätze auch entsprechend bespielt würden. Doch seitdem hat sich nichts, einfach nichts getan. Die Stechbahn, Jahre vorher schon von jeglichem Grün der Bäume in einer Nachtaktion befreit, zieht nur an heißen Sommertagen mit einem Wasserspiel Einwohner und Touristen an. Und einmal jährlich hat dort der "Thüringer Markt" sein Zuhause - eine Erfolgsgeschichte, die sich Marianne Krohn von der CTM auf die Fahnen schreibt. dDer Markt sorgt mit seiner engen Wendehammer-Parksituation für ständige Beinahe-Unfälle und vergraulte auch den letzten Gastronom. „Unsere Speisen gab es nur mit Feinstaub-Aroma“, bedauert Lars P. das lange Leiden. Allerdings gab es dort nie Langeweile: „Wir hätten vielleicht eine Webcam installieren sollen mit missglückten Parkversuchen, eifrigen Aufschreibern und Kraftausdrücken genervter Verkehrsteilnehmer – besser als jede Reality-Soap“.Doch damit ist jetzt Schluss – ab heute rollt der Verkehr über die Hehlentorstraße kommend über die Stechbahn zum Schlossplatz. Den „Unabhängigen – Bürger für Celle“ geht das mal wieder nicht weit genug. Sie wollen die Umfahrung in beide Seiten ermöglichen und durchgehend Parkplätze auf beiden Seiten – als Kompensation für den zu erwartenden Parkraumverlust am Schützenplatz. Die Chancen stehen gut und Mende beinahe resigniert: „Hier macht am Ende doch jeder, was er will – egal welche Schilder wir aufstellen.“ Aus dem Rathaus heißt es jedoch, dass Mende eine Klage gegen den Ortsrat prüfe. "Einer mehr oder weniger, mit dem ich mich anlege, ist jetzt auch egal", wird Mende hinter vorgehaltener Hand zitiert.Ganz unrecht scheint er nicht zu haben. In unserer Blitz-Umfrage zeigten sich die meisten Verkehrsteilnehmer erfreut – nur wenige wie Murat E. wunderten sich (wörtlich): „Häh, freigegeben? Ich bin hier immer langgefahren.“