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Altencelle: Adventsmarkt auf dem Hof der Familie Knoop

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Bekommt der schon traditionelle historische Pfingstmarkt in Altencelle jetzt ein winterliches Gegenstück? Bereits zum zweiten Mal lud Familie Knoop zum Adventsmarkt auf ihren Hof in der Kalandstraße ein. Nicht mit einem großen Angebot an Ständen und Buden bestach dieses Ereignis, sondern mit vorweihnachtlicher Ruhe und Gemütlichkeit.  [nggallery id=1252]„Das ist Fettkohle, die gibt es kaum noch“, erläutert der Schmied den interessierten Erwachsenen und hält eine Metallstange in die Glut, „So wie den Beruf des Schmiedes. Der ist bald ausgestorben.“ Dies prophezeit Thorsten Sander, begeisterter Hobbyschmied, in Richtung der gebannt zuschauenden Kinder. Währenddessen bedient er mit dem Fuß ein Gebläse, welches Luft unter die glühenden Kohlen auf seinem Arbeitsplatz pustet. Der Eisenstab soll gebogen und eine kleine Laterne angehängt werden. Mittlerweile ist das Stangenende rot wie die ihn umgebende Glut, und auf dem mitgebrachten Amboss und unter Thorstens Hammerkraft entsteht die Form eines Hakens.Zusammen mit der historisch wertvollen fahrbaren Schmiede-Esse stellt der Hobbyschmied eine Attraktion des familiären Adventsmarktes auf dem Altenceller Hof Knoop dar. Bereits im vergangenen Jahr organisierten Christian und Bianca Knoop zusammen mit Michael Demel und Thorsten Sander auf ihrem Anwesen in der Kalandstraße ein vorweihnachtliches Treffen für Freunde und Nachbarn. „Weil es so gut angenommen wurde, hatten wir beschlossen, es im nächsten Jahr zu wiederholen. Die Idee eines ‚ländlichen Adventmarktes‘ in Altencelle war geboren“, erinnert sich Bianca Knoop, während sie einem Marktbesucher Glühwein ausschenkt. Die zierliche junge Unternehmerin strahlt Sympathie, Kompetenz und Lebensfreude aus. Das wissen längst auch Kunden zu schätzen, die ihr Haushaltwarengeschäft in der Celler Innenstadt aufsuchen.Zwischen Stapeln ofenfertig gehackter Holzscheite, Weihnachtsbäumen und industriell gefertigter „käuflicher“ Weihnachtsdeko tummeln sich nach und nach immer mehr Besucher, vorrangig Bewohner des „alten Dorfes“, aber auch Verwandte und Freunde von außerhalb. Es gibt Stände mit Glüh-wein und Kinderpunsch, Kaffee und Kuchen, Kartoffelpuffer und Grillwurst. Wer kleine Geschenke oder Mitbringsel sucht, findet Fotokalender und Taschen, Insektenunterkünfte und Vogelfuttersäulen und, nicht zu vergessen, „Schrott für’n Garten“ von Thorsten. Alles selbst gemacht. Anders als die erwachsenen Besucher sind die Kinder schneller an den Ständen vorbei. Für sie ist der große Hof mit allem, was da steht und liegt, viel interessanter. „Was sind das da für Haufen? Darf ich da rauf?“ fragt die vierjährige Helene aus der Nachbarschaft mit hoffnungsvoller Miene. Hackschnitzel- und Rindenmulchberge, mehrere Meter hoch aufgeschüttet, dürfen heute ausnahmsweise von den Kindern bestiegen werden. Sie genießen es, in dem weichen Material zu klettern und abzurutschen, ohne sich zu verletzen. Montags bis samstags steht neben Hackschnitzel und Mulch auch Feuerholz, abholfertig in Gitterboxen verpackt, zum Verkauf bereit.Vorwiegend männliche Besucher lassen sich vom Hofherrn in den ehemaligen Werkstattraum, jetzt ein moderner Verkaufsraum, begleiten. „Als Landwirt schätze ich die Großtechnik, aber mein Steckenpferd sind die 1:32-Modelle verschiedenster Hersteller“, schwärmt Christian Knoop mit Blick auf die Regale, in denen Modelle von Traktoren, Mähdreschern, Radladern und anderen Großmaschinen stehen, alle im handlichen Spielzeugformat. Darunter befinden sich ausgesprochen beliebte, weil ausgefallene Stücke der Firmen Claas, Fendt, Ford und ICH, die Sammlerherzen höher schlagen lassen. "Die Frauen atmen auf, als sie hören, heute ist „nur Schautag“. Kaufen kann man die funktionstüchtigen Maschinen-Minis natürlich auch, aber dazu kommt Mann werktags hier vorbei, und am besten allein", so die augenzwinkernde Eklärung Knoops.So richtig gemütlich wird es erst nach dem Dunkelwerden. Lichterketten um den Besucherbereich und illuminierte Bäumchen bringen heimelige Stimmung auf den Hof. Es ist ordentlich kalt, aber man ist passend angezogen, hat die Tasse mit Glühwein in der Hand und tritt zum äußerlichen Aufwärmen an die Feuerkörbe. So bleibt die Unterhaltung mit dem Nachbarn oder im Freundeskreis gemütlich. Das ist es, was diesen kleinen weihnachtlichen Markt auszeichnet – ausgesprochene Gemütlichkeit. Kein Gedränge, keine Musikbeschallung, kein Rummel – dafür ganz viel Ruhe zum Hier-und-da-Schauen, Sich-mal-Wiedersehen und Ganz-viel-klönen.
Auf dass es ihn auch nächstes Jahr wieder gibt, diesen adventlichen Markt in der Kalandstraße!
Text: Petra Kloß

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